Georg Herold, installation view, 2015

Georg Herold, Untitled, 2015, PU foam, lacquered, silk screen panel, steel, two parts, part 1: ca. 150 x 245 x 90 cm, part 2: ca. 150 x 250 x 100 cm, Siebdruckplatte 400 x 215 cm

Georg Herold, Untitled, 2015, PU foam, lacquered, silk screen panel, steel, two parts, part 1: ca. 150 x 245 x 90 cm, part 2: ca. 150 x 250 x 100 cm, Siebdruckplatte 400 x 215 cm

Georg Herold, Untitled, 2015, PU foam, lacquered, silk screen panel, steel, two parts, part 1: ca. 150 x 245 x 90 cm, part 2: ca. 150 x 250 x 100 cm, Siebdruckplatte 400 x 215 cm

Georg Herold

2. – 29. AUGUST 2015

In  seinen  Bildern,  Objekten,  Skulpturen  und  Installationen  verwendet  Georg  Herold  einfache  Materialien  wie  Dachlatten,  Ziegelsteine,  Aluminium  oder  Kunststoffe.  Materialien,  die  keine  eigene  Sprache  sprechen,  eben nicht  symbolisch  aufgeladen  sind,  sondern  formbar.  Herold  erforscht  diese  Stoffe,  testet  ihre  Wirkung  und Möglichkeiten.  Oft  lässt  er  hierbei  auch  gegensätzliche  Materialien  aufeinanderprallen  und  erzeugt  damit  eine  Spannung und Reibung, die typisch für sein Werk sind.

Die  Ausstellung  zeigt  eine  Skulptur  aus  Polyurethan-Schaum,  einem  Montageschaum,  der  im  Bauwesen  vor-wiegend zum Abdichten und Dämmen verwendet wird. In eine Form gegossen, dehnt sich der PU-Schaum um ein Vielfaches aus und quillt an allen Öffnungen aus ihr heraus. So entstehen schroffe, scharfkantige Gebilde, verdreht und gewunden. Seit einiger Zeit arbeitet Herold mit diesem Kunststoff und schafft Skulpturen, die sich wie Körper oder lediglich einzelne Gliedmaßen – manchmal auch ganz abstrakt – in den Raum recken. Häufig auf  einfachen  Tischen  installiert,  wirken  sie  gebändigt  und  bloßgestellt,  wie  auf  dem  Seziertisch  präsentiert.  Ohne Titel, 2015, besteht aus zwei aus derselben Form gegossenen Teilen. Auf Grund der nicht vorhersehbaren Ausdehnung  des  Schaums  variieren  die  beiden  Elemente  in  Form  und  Struktur  und  ragen  wie  zwei  gebeugte  Glieder oder futuristische Türme in die Luft.

Trotz ihrer eigentlichen Fragilität wirken Herolds PU-Schaum Skulpturen schwer und massiv. Sie erinnern so an frühere Bronze-Skulpturen des Künstlers und untergraben gleichzeitig diese Vorgänger, indem auf billigeren und schnell zu verarbeitenden Baustoff zurückgegriffen wurde. Hier geht es nicht darum, ewige Werke und Bedeutung zu schaffen, sondern gerade mit solchen Vorstellungen zu brechen.

Georg Herold, Untitled, 2015PU foam, lacquered, silk screen panel, steeltwo partspart 1: ca. 150 x 245 x 90 cmpart 2: ca. 150 x 250 x 100 cmSiebdruckplatte 400 x 215 cm

Georg Herold, Untitled, 2015
PU foam, lacquered, silk screen panel, steel
two parts
part 1: ca. 150 x 245 x 90 cm
part 2: ca. 150 x 250 x 100 cm
Siebdruckplatte 400 x 215 cm