Georg Herold, Aktivistin, 2013, Bronze und Lack auf Betonsockel, 293 x 315 x 103 cm.; 115 3/8 x 124 x 40 1/2 in.

Georg Herold, Aktivistin, 2013, Bronze und Lack auf Betonsockel, 293 x 315 x 103 cm.; 115 3/8 x 124 x 40 1/2 in.

Georg Herold, Aktivistin, 2013, Bronze und Lack auf Betonsockel, 293 x 315 x 103 cm.; 115 3/8 x 124 x 40 1/2 in.

Georg Herold

Aktivistin

„Meine Absicht ist es, mit meinen Arbeiten einen Zustand zu erreichen, der mehrdeutig ist und viele Interpretationen in viele Richtungen zulässt.“

– Georg Herold, 2005

In den großformatigen Bronzeskulpturen von Georg Herold stellt der Künstler drei langgestreckte Figuren dar. In zwei dieser Werke, beide Ohne Titel aus dem Jahr 2022, scheinen die Figuren in einem lyrischen Tanz zu springen und zu wirbeln, ihre scheinbare Leichtigkeit und Eleganz im Kontrast zur tatsächlichen Schwere ihrer physischen Präsenz. Mit einer unverkennbar weiblichen Form steht eine der Tänzerinnen mit überkreuzten Beinen und ausgestreckten Armen, wobei die strukturierte und patinierte Oberfläche verschiedenfarbige Nuancen von Türkis, durchsetzt mit Anthrazitgrau, zeigt. Die andere Figur balanciert anmutig auf einem Fuß, die Hände zum Himmel geworfen, als sei sie im freudigen Hochgefühl der Bewegung verloren. Mit weißem und blauem Lack überzogen, glänzt ihre glatte, schimmernde Form im natürlichen Licht. In einer dritten Skulptur, mit dem Titel Aktivistin aus dem Jahr 2013, liegt eine leuchtend pinkfarbene Figur ausgestreckt in einer auffallend verdrehten Pose, ein Bein hoch über ihren Kopf erhoben. Dynamisch und lebendig scheinen die energischen Gesten der Skulpturen den Betrachter einzuladen, an ihrer Begeisterung teilzuhaben.

In einem monumentalen Maßstab dargestellt, setzen sich die drei Werke mit der Geschichte der Skulptur von der Antike bis zum Surrealismus auseinander und fordern diese zugleich heraus – ebenso wie die isolierten Figuren von Alberto Giacometti. Mit einem ironischen Unterton unterwandern sie das Pathos, die Symbolik und die Ernsthaftigkeit des kunsthistorischen Kanons. Sie sind zugleich verspielt und tiefgründig, reduziert und doch geheimnisvoll. Wie der Kunsthistoriker Armin Zweite treffend bemerkt: „Herolds Formen wirken fremd und doch zugleich vertraut.“

Georg Herold, Aktivistin, 2024, Bronze und Lack auf Betonsockel, 293 x 315 x 103 cm.; 115 3/8 x 124 x 40 1/2 in.

Georg HeroldAktivistin, 2013
Bronze und Lack auf Betonsockel
293 x 315 x 103 cm.; 115 3/8 x 124 x 40 1/2 in.