ZHANG WEI | GÜNTHER FÖRG: WERKE IN DER SAMMLUNG FRIEDRICHS

BIBLIOTHEK GÜNTHER FÖRG
28. Juli 2019, 11 UHR

Beide wurden im Jahr 1952 geboren und sind als abstrakte Maler bekannt, dennoch stammen diese beiden Künstler – die diesen Monat bei Holzwarth Publications neue Bücher herausgebracht haben – aus verschiedenen Welten mit sehr unterschiedlichen Zugängen zur Abstraktion.

Zhang Wei hat die Geschichte der zeitgenössischen Kunst in China, die sich nach der Kulturrevolution mit erstaunlicher Geschwindigkeit entwickelte, als Mitglied der legendären No Name Group und Pionier der abstrakten Malerei in China mitgeschrieben und zugleich auf eigenen Wegen außerhalb eines Kollektivs seine einzigartige künstlerische Perspektive erarbeitet, die östliche und westliche Tendenzen miteinander verbindet. Seine Malerei lebt von der Spannung zwischen der expressiven Geste im abstrakten Expressionismus und der stillen Kraft kalligraphischer Pinselstriche und der reinen Konzentration der chinesischen Tuschmalerei.

Eine ähnliche Entschlossenheit bewies Günther Förg, als er sich bereits während seines Studiums an der Münchner Kunstakademie als abstrakter Maler definierte und jede Woche ein graues monochromes Bild malte. Von dort entwickelte er sich zur Farbfeldmalerei und zu malerischen Skulpturen und hob sich damit von seinen Freunden und Kollegen in den 80er Jahren ab, die meist in einem subversiv humorvollen figurativen Stil malten. Aber Förg fügte der abstrakten Kunst seinen eigenen subversiven Geist hinzu und konterte die expressive Geste mit schnellen und einfachen Pinselstrichen und geladenen Hinweisen auf die Geschichte der Moderne.

Die beiden neuen Monographien untersuchen die künstlerischen Laufbahnen umfassenden aus einer besonderen Perspektive: In Zhang Wei liegt der Fokus ausschließlich auf den abstrakten Gemälden, seinem charakteristischsten Genre, das die reinste Form seines lebensbejahenden Geistes zeigt. Günther Förg: Werke in der Sammlung Friedrichs zeigt eine beeindruckende Auswahl an abstrakten Gemälden und Papierarbeiten, sowie eine Reihe von Bronzemasken und zwei monumentale Bronzestelen, die ebenso zu der Sammlung von Brunhilde und Günther Friedrichs zählen. Von diesem Ausgangspunkt aus erkundet das Buch die gesamte künstlerische Welt von Förg.

Der Verleger Hans Werner Holzwarth wird die Arbeiten dieser beiden Künstler im Rahmen der Ausstellung Zhang Wei in der Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst in Weidingen in den Räumen der Bibliothek Günther Förg vorstellen und die Gedanken und Konzepte erläutern, die in die Entstehung dieser Monographien eingeflossen sind.

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