André Butzer - 2014
André Butzer
3. – 31. AUGUST 2014
André Butzers Werk spiegelt die stetige Auseinandersetzung mit den Gesetzen der Malerei und die Auslotung ihrer Möglichkeiten wider. Durchsetzt mit vereinzelt figurativen Elementen und einem knallig-bunten, nahezu chaotischen Bildaufbau, sprengen seine früheren Gemälde förmlich die Leinwand und bieten sowohl kunst- als auch popgeschichtliche Referenzen. In jüngster Zeit entfernt sich der Künstler von den farbintensiven, expressionistischen Bildern und widmet sich einem Format, das er „N-Bilder“ nennt. Sie orientieren sich an einer von Butzer entwickelten Masseinheit „N“, die wiederum auf den von ihm geschaffenen Neologismus „NASAHEIM“ verweist. „N“ ist keine errechenbare Größe, sondern stellt in Butzers Überlegungen vielmehr einen idealistischen Ort dar. Dieser Ort, an dem jegliche Farbe aufbewahrt wird, kann jedoch niemals erreicht werden. Vertikale und horizon-tale Balken strukturieren die rechteckigen Flächen dieser Gemälde und scheinen sich gegenseitig in Balance zu halten. Butzer thematisiert hierbei in konsequenter Wiederholung eine der ursprünglichsten Problemstellungen der Malerei: die Frage nach der Proportion und Einteilung der Leinwand. Die vermeintlich auf die Farben Schwarz und Weiß reduzierten Bereiche lassen bei näherer Betrachtung Nuancen des gesamten Farbspektrums erkennen, die je nach Lichtverhältnis und -einfall variieren. So geraten die Gemälde in Bewegung, erhalten eine Dynamik und lösen sich aus ihrer streng geometrischen Struktur.
Neben zwei großformatigen Werken aus der Reihe der „N-Bilder“ zeigt die Ausstellung auch Arbeiten auf Papier, die nach dem gleichen Prinzip entstanden sind. Hier stellen die weißen Balken lediglich zarte Linien dar, die im überwiegenden Schwarz nur erahnt werden können und ihre weiße Referenzfläche am unteren, linken Bildrand umso stärker leuchten lassen. Deutlich wird hierbei, welch profunde Beschäftigung mit der Wirkung und dem Zusammenspiel von Licht und Farbe diesen Werken vorangeht.